Garten neu denken
Werner Ollig von der Gartenakademie Rheinland-Pfalz stellte wichtige Tipps und Klimawandelstrategien für Garten und Stadt vor. Rund eine Million Hektar Gartenfläche wird in Deutschland bewirtschaftet. Hier kann jeder einzelne aktiv seinen Beitrag zur Verbesserung des Kleinklimas betragen. Treffpunkt war der Pfarrhof in Deidesheim.
Der weitgehend naturbelassene Pfarrgarten bildet für den Vortrag das passende Ambiente. Ein kleines Paradies inmitten der Stadt. Und zu so einem sollten die Gärten allgemein wieder werden, betont Ollig. Ganz wichtig ist dazu eine vielfältige bunte, artenreiche Bepflanzung.
Vorherrschen sollen die Farben grün (Pflanzen), blau (Wasser) und braun (Holz).
Eine klare Absage bekam die derzeit herrschende Gartenkultur mit Schotterflächen, große, versiegelte Sitzplätze und Wege, Pools und blickdichte Zäune aus Doppelstabgittermatten.
Diese Flächen heizen sich im Sommer extrem auf und fördern dadurch den Treibhauseffekt.
Eine vielfältige Gartenkultur ist eine schnell umsetzbare, effektive Klimawandelstrategie. Wer meint, dass sei alles mit viel Arbeit verbunden, irrt: hier bewirkt weniger sogar mehr!
Folgende Maßnahmen lassen sich direkt umsetzen:
Steine entfernen und Freiflächen wieder bepflanzen.
Flächen entsiegeln und wo möglich in einen natürlichen Zustand rückbauen.
Regenwasser sammeln und versickern lassen.
Bäume und Sträucher pflanzen. Sie spenden Schatten und verdunsten Wasser. Damit wird das Mikroklima deutlich verbessert.
Kompostieren
Falllaub als Mulch liegen lassen, oder zu einem Winterquartier für den Igel aufhäufen.
Mehr Dach- und Fassadenbegrünung. Diese kühlt, isoliert und hält Regenwasser zurück.
Auf Pflanzenschutzmittel verzichten.